Vim ist ein Texteditor für die Kommandozeile der bekanntermaßen schwer zu lernen ist. Also warum solltest du dich damit rumschlagen und Zeit verschwenden? Vor allem wenn es so viele komfortable und gute Texteditoren oder IDE's auf dem Markt gibt und du schon deinen Editor oder IDE nach Wahl an deine wünsche angepasst hast.

Hier einige Vorteile für das Lernen von Vim:

  • Vim läuft auf allen UNIX Sytemen (Dateien auf dem Server zu bearbeiten wird somit zum Kinderspiel)
  • Vim ist auf den meinsten UNIX Systemen vorinstalliert
  • Vim ist super Ressourcensparend wenn man ihn mit den meinsten Editoren oder IDE's vergleicht
  • Vim ist komplett tastaturgesteuert, so wirst du effizienter?

Ich habe dem letzten Punkt ein Fragezeichen gegeben, so wirst du effizienter - ist ein Argument, das du oft hören wirst, aber ich bin mir nicht sicher, ob es für jeden zutrifft. Um mit Vim effizient zu sein, muss man viel Zeit investieren, um es nicht nur zu lernen, sondern auch zu beherrschen. Das heißt, die Zeit, die du sparen wirst, wird durch die Zeit ausgeglichen, in die du ihn verwendest. Ich würde sagen, der beste Grund, Vim zu lernen, ist, dass Du gerne Zeit damit verbringst, komplexe Fähigkeiten zu erlernen und zu meistern.

Wenn für dich die Idee interessant ist, Vim zu erlenen, solltest du dir den unten stehenden Plan genauer durchlesen. Hier möchte ich dir helfen Vim schnell und einfach zu erlenen. Auf diese weiße habe ich auch Vim erlernt. Basierend auf dem Rat, auf den ich in Foren und Tutorials immer wieder gestoßen bin.

1. Woche: Schließe einmal pro Tag den "vimtutor" ab

Viele User sind sich einig, dass der beste Weg, die Grundlagen von Vim zu lernen, darin besteht, diesen Befehl einfach in Ihr Terminal einzugeben:

$ vimtutor

Dadurch wird eine Textdatei in Vim mit schrittweisen Anweisungen zu den wichtigsten Vim-Befehlen geöffnet. Es sollte ca. 30 Minuten dauern, um die ganze Datei durch zu arbeiten. Wenn Du die im vimututor beschriebenen Befehle kennst, kannst Du mit Vim produktiv arbeiten. Meine Empfehlung ist, einmal am Tag den vimtutor für eine Woche durch zu arbeiten. Prüfe dabei ob du dich in der Zeit verbesserst. Es geht nicht darum, sich alle Befehle zu merken sondern darum, alle Befehle zu üben. Bis alle grundlegenden Navigations- und Bearbeitungsbefehle in Fleisch und Blut übergehen.

2. Woche: Verwende Vim mit minimaler Konfiguration, keine Plugins

Da du jetzt mit Vim vertraut bist, solltest du ihn jetzt so konfigurieren, dass es mit deinem persönlichen Workflow zusammen passt. Die Standardkonfiguration kannst du ganz einfach mit einer vimrc-Konfigurationsdatei leicht anpassen. Der Schlüssel ist, Vim nicht mit Plugins zu überladen und daraus eine IDE machen zu wollen. Vim ist großartig einfach nur Vim zu sein.

Das Ziel ist es, zusätzliche und nützliche Plugins nicht von Anfang an zu verwenden. Nach einer Zeit wirst du merken, dass du gar nicht so viele Plugins benötigst, wie du es gedacht hast. Das einzige Plugin das ich verwende (abgesehen von den sprachspezifischen Plugins, die Vim nicht standardmäßig unterstützt) ist der NERDTree.

Fazit

Vim zu lernen bedeutet viel Arbeit, kann aber auch viel Spaß machen. Wenn dich die Idee, einige Wochen lang einen Texteditor zu lernen, zurückschreckt, ist es wohl nicht das richtige für dich. Ich denke jedoch, dass die meisten Entwickler davon profitieren würden, um zumindest die Supermacht zu bekommen, Dateien direkt auf einem Server bearbeiten zu können.

Ich hoffe, dir helfen diese Tipps auf der Reise Vim zu erlernen.
Happy Coding!